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Inhalt Katalog 176

 

Auktion 176 umfasst in über 1000 Losnummern Werke vom Beginn des 20. Jahrhunderts über die klassische Moderne bis zur Gegenwart, mit dem Schwerpunkt auf Druckgraphiken, Papierarbeiten, Büchern und Mappenwerken, ergänzt durch Multiples, Kleinskulpturen und Gemälde.

Herausragende Druckgraphiken, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, sind Ferdinand Hodlers ‚Die Heilige Stunde mit sechs Figuren‘ (4.000 €), eine Lithographie von 1911 sowie die Radierung ‚Segler und drei kleine Dampfer‘ (6.000 €) von Emil Nolde aus dem Jahr 1910. Von dem mit Nolde befreundeten Christian Rohlfs – die beiden Expressionisten hatten sich 1905 in Soest kennengelernt – können, neben weiteren Arbeiten, ein 1906 entstandenes Aquarell mit Strohmieten (6.000 €) und der um 1913 für die Bauhaus-Mappe herausgegebene Linolschnitt ‚Zwei Tanzende‘ (5.000 €) angeboten werden.

Von Max Beckmann kommen unter anderem die Kaltnadelradierungen ‚Landschaft mit Ballon‘ aus der Folge ‚Gesichter‘ (7.000 €) und ein Probedruck der ‚Alten Frau‘ (3.000 €) von 1916 zum Aufruf. Für Hermann Max Pechsteins aquarellierte Lithographie ‚Überlegende‘ von 1923 werden 2.000 € erwartet.

Erich Heckel ist unter anderem mit dem Holzschnitt ‚Zwei Männer am Tisch (zu: Der Idiot von Dostojewski, 2. Fassung)‘ (4.000 €) und der Kreide- und Pinsellithographie ‚In der vierten Klasse (4. Klasse)‘ von 1907 vertreten - es handelt sich um eines von sechs bisher bekannten Exemplaren mit hervorragender Provenienz: der Druck stammt aus der ehemaligen Sammlung Walter Kern, Davos, zuvor Sammlung Ernst Ludwig Kirchner (3.000 €).

Die ‚Üecht-Mappe‘ stellt einen weiteren Höhepunkt der Auktion dar. Das 1919 im Gründungsjahr der Üecht-Gruppe im Selbstverlag erschienene Mappenwerk beinhaltet 12 signierte Holzschnitte bzw. Lithographien von Willy Baumeister, Gottfried Graf, Edmund Daniel Kinzinger, Albert Müller, Oskar Schlemmer und Hans Spiegel sowie ein lithographiertes Titelblatt Oskar Schlemmers (20.000 €).

Von Ewald Mataré können die beiden Farbholzschnitte ‚Der Reiter‘ von 1949 (3.000 €) und die ein Jahr später entstandene ‚Weide mit neun Kühen‘ (4.000 €) angeboten werden.

Serge Poliakoff ist unter anderem mit der ‚Komposition in Rot, Gelb und Blau‘ von 1957 und der ‚Komposition in Karminrot, Gelb, Grau und Blau‘ von 1959 vertreten – die beiden Farblithographien sind jeweils mit 4.000 € taxiert. Unter den Werken der späten 1950er- und 1960er-Jahre stechen daneben Marc Chagalls Farblithographien ‚Les trois acrobates‘ (5.000 €) und ‚Der Akkordeonspieler‘ (€3.000 €), Pablo Picassos Farblithographie ‚La vonde de la jeunesse‘ (4.000 €) und Otto Dix Farblithographie ‚Mondäne Dame‘ hervor (2.500 €).

Neben einer großformatigen Farblithographie aus ‚Le Lézard aux plumes d'or‘ (9.000 €) kommen von Joan Miró gleich 7 Farblithographien aus der Folge ‚Allegro Vivace‘ von 1981 zum Aufruf (jeweils 4.000 €). Für David Hockneys Aquatintaradierung ‚The Boy Hidden in a Fish‘ aus der Reihe ‚Illustrations for Six Fairy Tales from the Brothers Grimm‘ aus dem Jahr 1969 werden 4.000 € erwartet.

Von Salvador Dalì kann die mit 8 Farbradierungen komplette Folge ‚Les huit péchés capitaux‘ offeriert werden – bei der achten Todsünde handelt es sich um ‚Le Péché Dalinien‘ - die ‚dalinische Sünde‘ (5.000 €).

Ein weiteres Highlight ist die ‚Eiderland-Mappe‘ von Horst Janssen mit einer Deckelillustration in Aquarell und Tusche sowie 85 Farbradierungen auf unterschiedlichen, teils farbigen Papieren. Janssen fertigte die Folge für Hartmut Frielinghaus anlässlich einer Ausstellung seiner Druckkunst im Kunstverein Oldenburg an. Es existieren 60 nummerierte, für den Verkauf bestimmte Exemplare des Eiderland-Portfolios mit einer Auswahl von 35 Radierungen. Unser Exemplar beinhaltet dagegen die umfangreichere Folge mit zusätzlichen Druckzuständen und Motiven (7.000 €).

Das Angebot an Druckgraphiken wird durch zahlreiche Werke auf Papier und Leinwand ergänzt, darunter zwei Buntstiftzeichnungen aus den 1940er-Jahren von Oskar Kokoschka (jeweils 4.500 €), zwei Collagen von Karl Fred Dahmen (jeweils 4.000 €) sowie ein 1965 entstandenes Ölgemälde mit dem Titel ‚Weiche Landung‘ von Robert Rotar (5.000 €). Von Victor Vasarely kann eine Collage auf schwarzem Karton angeboten werden (5.000 €).

Horst Antes ‚Kopf‘ von 1971 in Mischtechnik mit collagierten Federn ist Albrecht Fabri zu seinem sechzigsten Geburtstag gewidmet (5.000 €). Bemerkenswert ist auch Alfred Hrdlickas Mischtechnik in Farbkreide, Rötel und Aquarell mit dem Titel ‚Das Paradies vor Augen‘ aus dem Jahr 1983 (4.000 €). Daneben ist Max Ackermann mit mehreren Pastellen vertreten (von 2.000 bis 4.000 €).

Auch von Klaus Fußmann kommen mehrere Papierarbeiten zum Aufruf, darunter das Pastell mit Gouache ‚California Mohn‘ (4.000 €) sowie Aquarelle bzw. Kreidezeichnungen auf Postkarten, u. a. mit Motiven aus dem Death Valley, dem Busch von Queensland in Australien oder mit den Petroglyphen von Albuquerque (jeweils 1.000 €).

In zahlreichen Losnummern werden Multiples und Graphiken von Joseph Beuys aufgerufen, dabei das 1984 in einer kleinen Auflage von 15 Exemplaren erschienene Metallschild mit handschriftlichem Zusatz ‚nicht von Joyce‘ (4.000 €) und das ‚Erdtelephon‘, ein Siebdruck auf Filzpappe (3.000 €).

Auch von Felix Droese wird eine größere Sammlung von Holzdrucken, Papierarbeiten und Objekten angeboten, unter anderem die mit Ölfarbe übermalten Schulwandkarten ‚Der Nördliche Sternhimmel‘ und ‚Westeuropa‘ (jeweils 3.000 €). Neben Felix Droese, der in seinen Werken teils Lehm, Schlamm und Kuhdung verarbeitet, nutzt auch Dieter Roth organisches Material, so bei dem ‚Kleinen Sonnenuntergang‘ mit einer ausgefetteten Salamischeibe auf blauem und weißem Papier (3.000 €).

Michael Buthe verschnürt und verspannt in dem Werk ‚Geschnürtes Bild im Rahmen‘ von 1975 gefaltete und zusammengeknüllte, mit Ölfarben bemalte Pappe und Zeitungspapier mit einer Kordel (1.500 €).

Höhepunkte der zeitgenössischen Graphik bilden Andy Warhols Farbserigraphien ‚Committee 2000‘ (8.000 €) und ‚Mildred Scheel‘ (4.500 €). Herausragend ist daneben das 1994 entstandene Ölgemälde ‚Rose pâle du Daikakuji‘ von Olivier Debré, einem bedeutenden Vertreter der Farbfeldmalerei und der Kunstbewegung der Lyrischen Abstraktion in Frankreich (18.000 €).

Der Geometrischen Abstraktion sind Arbeiten von Ellsworth Kelly, bei uns vertreten mit der Lithographie ‚Braunwald‘ (2.000 €), oder die Papierarbeiten von Geneviève Claisse (jeweils 2.000 €) zuzurechnen.

Für die großformatige Farbserigraphie ‚For the blue sons of the air‘ von Sam Francis werden 3.000 € erwartet, ebenso für Sigmar Polkes Farboffsetdruck ‚Die drei Lügen der Malerei‘. Der im Jahr 2003 in nur kleiner Auflage von 14 Exemplaren gedruckte Holzschnitt ‚Gelber Enzian (Zinnober)‘ von Franz Gertsch wird für 5.000 € offeriert. Von Günther Uecker kommen, neben Farblithographien und Prägedrucken, zwei Bleistiftzeichnungen zu der Reihe ‚Wind‘ von 1997 zum Aufruf (jeweils 3.000 €). Weitere zeitgenössische Papierarbeiten umfassen Rosemarie Trockels Serie von vier Blatt Tintenzeichnungen auf Ringbuchpapier aus dem Jahr 1984 (6.000 €) sowie Per Kirkebys Mischtechniken aus den Jahren 1985 und 2006, die mit der Ortsangabe der dänischen Insel ‚Læsø‘ versehen sind - der Künstler hatte sich auf der kleinen Insel im Kattegat ein Atelier eingerichtet und dort zeitweilig gelebt und gearbeitet (jeweils 6.000 €).

Mit dem ‚Pinguin‘ (4.000 €) von Imi Knoebel, einem 1992 entstanden Holzobjekt mit schwarzer und weißer Acrylfarbe und dem Plexiglasrelief auf Kunststoffeimer ‚One Thought fills Immensity‘ (2.500 €) von Jaume Plensa von 1995 sind auch Multiples und Objekte zeitgenössischer Künstler repräsentiert.

 
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Los 940
Sam Francis. For the blue sons of the air. 1990. Farbserigraphie.

Auktion 176 am 16. März 2024