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Koelhoffsche Chronik. - Die Cronica van der hilliger Stat va(n) Coelle(n). Köln 1499. - Dazu: S. Corsten, Die Kölnische Chronik von 1499. Hamburg 1982. Koelhoffsche Chronik. - Die Cronica van der hilliger Stat va(n) Coelle(n). Köln 1499. - Dazu: S. Corsten, Die Kölnische Chronik von 1499. Hamburg 1982.
Los 169
Kategorie Alte Drucke bis 1600
Koelhoffsche Chronik. - Die Cronica van der hilliger Stat va(n) Coelle(n). Köln: J. Koelhoff d. J. 23. Aug. 1499. 31,5 x 21,5 cm. Mit 368 meist kolor., teils wiederh. Holzschnitten. 366 (von 368) Bll.; es fehlen die beiden weißen Schlussblätter nn5 und nn6. Got. Typen, 49 Zeilen, Kolumnentitel. Blindgepr. Schweinsleder auf 4 Bünden über erneuerten Holzdeckeln mit jeweils 5 ornamentierten Buckelbeschlägen auf Vorder- und Rückdeckel und 2 Metallschließen. In Ln.-Kassette.

(Stark berieben. Bezug durch Feuchtigkeitseinwirkung partiell gedunkelt bzw. fleckig. Der alte Lederbezug wurmstichig. Vordergelenk eingerissen. Vorsätze erneuert. Das Register an den Schluss gebunden. Haupttitel und Blatt XXX im Unterrand mit hinterlegtem Einriss. Der Quaternionenadler mit halbseitigem, gut repariertem Blattabriss unten links. 35 Blatt mit meist kleinen, jeweils hinterlegten Einrissen vorwiegend im Unterrand oder ergänzten Eckausrissen. Ein Blatt des Registers im Außenrand hinterlegt. Mit einigen meist beschnittenen Marginalien und Unterstreichungen von alter Hand. Gebrauchs- und altersfleckig. Stellenweise gering wasserrandig. Gebräunt.)

GW 6688. Hain 4989. Voulliéme Köln 324. Borchling/Claussen 312. Severin Corsten, Die Kölnische Chronik von 1499, Hamburg 1982. - Das Exemplar zeigt die in GW 6688 Anm. 1-3 beschriebenen Varianten wie folgt: Laut Anm. 1 folgt der Text dem ersten Druckzustand, die Lagenbezeichnung allerdings in Minuskeln. Laut Anm. 2 liegt auf Blatt 263a der spätere Druckzustand mit Darstellung eines Königs statt eines Kaisers vor. Laut Anm. 3 ist Blatt 349 im ersten Druckzustand vorhanden, verso ist jedoch ein Teilsatz des in Zeile 34 beginnenden Satzes unter Aussparung der Nennung des Namens berichtigend überklebt, sodass der Satz mit „Ind der Konynck bleyff as men sachte in eyme geliichen staede“ beginnt; der Rest der Passage unberichtigt.

Die Kölnische Chronik gehört als reich bebildertes und in der Volkssprache geschriebenes Buch mit den zwei Jahrzehnte früher entstandenen Bilderbibeln zu den ungewöhnlichen Hervorbringungen des Kölner Buchdrucks der Inkunabelzeit (Corsten). Während dem Werk zur Zeit seines Erscheinens kein Erfolg beschieden war und es sogar zum wirtschaftlichen Ruin des Druckers und Verlegers Joh. Koelhoff d. J. führte, ist die Kölnische Chronik heute als eines der wichtigsten Quellenwerke zur Kölner und rheinländischen Geschichte, als bedeutendes Denkmal der kölnisch-ripuarischen Sprache oder auch als Beleg für die Rolle Gutenbergs als Erfinder des Buchdrucks aus der neueren Forschungsgeschichte nicht mehr wegzudenken. Die ungewöhnlich hohe Anzahl von Holzschnitten scheint aus dem Erfolg der Schedelschen Weltchronik zu resultieren, ist aber auch zu einem wesentlichen Teil von einer handschriftlich überlieferten stadtkölnischen Chronik abhängig: der um 1470 entstandenen „Agrippina“ des Heinrich von Beeck. Die Holzschnitte zeigen berühmt gewordene frühe Stadtansichten von Köln, historische Szenen, Porträts und Wappen (darunter der doppelblattgr. Quaternionenadler). - Bei dem anonym gebliebenen Verfasser, über den man seit Jahrhunderten Vermutungen anstellt, handelt es sich möglicherweise um einen Mönch der Augustiner-Eremiten (vgl. Corsten). - Die Auflage des Buches hat nach Schätzung von Corsten kaum über 250 Exemplare betragen. Der Großteil der bekannten Exemplare befindet sich heute in öffentlichen Institutionen. - Dazu: Corsten, Severin: Die Kölnische Chronik von 1499. Hamburg: F. Wittig 1982. - Grundlegendes Sekundärwerk zur Erschließung der Kölnischen Chronik.
Schätzpreis € 30.000
Zuschlag € 20.000