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Stammbuch des Kaufmanns C. D. V. aus Luckenwalde. 1782-1799. Mit Gouachen u. Federzeichnungen von J. A. E. und C.F. H. Niegelssohn sowie J. S. Blattner II. Stammbuch des Kaufmanns C. D. V. aus Luckenwalde. 1782-1799. Mit Gouachen u. Federzeichnungen von J. A. E. und C.F. H. Niegelssohn sowie J. S. Blattner II.
Los 727
Kategorie Manuskripte Autographen
Stammbuch des Kaufmanns(?) "C. D. V." aus Luckenwalde, 1782-1799. 117 x 185 mm. 113 Bll, pag. 1-256 (15 Bll. entnommen). Mit 90 Eintragungen von Freunden aus Luckenwalde (1792-99), Magdeburg (1783-84). Kloster Zinna (1785-86), Jüterbog (1786). Berlin (1786-95), Reinsberg (1792), Spandau (1792-93), Altenburg (1793) und Frankfurt/Oder (1795-96). Am Schluss 4 SS. Register.
Mit 4 Gouachen und 1 aquarell. Federzeichnung von Johann August Ernst Niegelssohn (Berlin 1757-1833 Kloster Zinna), 1 Gouache von C. F. H. Niegelssohn sen. (Berlin ?-1786 Kloster Zinna), 1 Gouache von Johann Samuel Blattner II (1731-1800 Altenburg), 1 Federzeichnung (Landschaft mit Baumstümpfen und Ornament), 1 gemalten Silhouette in aquarell. Kranz, 1 aquarell. Blumenkranz, 1 aquarell. Rankenmonogramm in collagierter Einfassung und 1 kl. Federzeichnung (Häuser mit Kirche). - Rotbraunes Leder mit Rt. "Andenken Guter Freunde", Rv., u. verg. Deckelbordüre, vorn das verg. Monogramm "C. D. V.", hinten das Jahr "1782."; Goldschnitt.

(Bezug mäßig berieben. Durchgehend leichte bis mäßige Fingerspuren. Die Gouachen teils mit geringen Bereibungen).

Die Gouache am Anfang des Albums zeigt als Titelblatt den Gott Merkur, sitzend auf verschnürten Ballen mit den Initialen des Stammbuchhalters, daran ein Anker lehnend, in einer Landschaft mit Meeresküste und Schiffen im Hintergrund, was überlicherweise eine Allegorie auf den Kaufmannsstand ist und damit auf den Beruf des Besitzers verweist. Die Miniatur stammt von J. A. E. Niegelssohn (so signiert), der vor allem durch seine gouachierten Veduten von Berlin bekannt geworden ist. Aus der in Kloster Zinna (bei Jüterbog) ansässigen Familie Niegelssohn stammen einige Eintragungen aus den Jahren 1785 und 1786 in diesem Album, so der eigene Eintrag von Johann August Ernst N. mit einem Zitat aus dem Gedicht "Arist" von Ewald von Kleist mit der Darstellung der geschilderten dramatischen Szene in lavierter Federzeichnung auf der gegenüberliegenden Seite, offenbar von Niegelssohns Hand. Von demselben drei weitere Gouachen mit Darstellungen von Freundschaftsdenkmälern in idyllischen Landschaften, gemalt für Sophia Niegelssohn (Zinna), Carolina Sophia und Friderika Sophia Schmidt (Jüterbog) (mit undeutlicher Signatur bzw. sign. mit "A. Niegelssohn"). Eine einfachere Federzeichnung mit gleichem Sujet trägt den Namen "E. Niegelssohn". Wohl vom Vater Johann August Ernsts stammt eine im Stil etwas abweichende feine Miniatur mit Freundschaftsdenkmal und Tempel in Landschaft. Sie befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Eintrags von C(arl) F(riedrich) H. Niegelssohn sen., dem später von fremder Hand in lavierter Federzeichnung ein Grabhügel mit dem Jahr 1790 zugefügt wurde. Vater und Sohn Niegelssohn sind bei Thieme/Becker, Bd. XXV, S. 463 mit ungenauen oder falschen Angaben erfasst. - Eine weitere Gouache mit der Darstellung von Ruinen in idyllischer Landschaft und zwei Personen im Mittelgrund findet sich gegenüber eines Eintrags aus Altenburg aus dem Jahr 1793. Sie ist signiert "I. S. Blattner fecit" und stammt vom Altenburger Miniaturisten Johann Samuel Blattner II (1731-1800) (Th./B. IV, 83).
Schätzpreis € 800
Zuschlag € 600