LOGIN
English


K. Woyda, Der Geist der Rechte des Menschen. Leipzig 1801.
Los 530
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Woyda, Kar
(Woyda, Karl): Der Geist der Rechte des Menschen in seiner Anwendung auf die Bedürfnisse unsrer Zeit. Vom Verfasser der vertraulichen Briefe über Frankreich und Paris. Leipzig: C. H. Stagesche Buchhandlung (1801). 16,5 x 9,3 cm. XXII SS., 1 Bl., 223 SS. Mit gest. Titelkupfer von Poll nach Th. Weber. HLdr. m. 2 Rs.

(Berieben und l. bestoßen m. geringen Bezugsdefekten. Innen meist gut).

Holzm./Boh. II 5659 u. 5684. - Erste Ausgabe. - Der deutsch-polnische Hauptmann Karl Woyda, Mitglied des italienischen Armeekorps der Franzosen und Adjutant des Generals Moreau, schrieb diese aufgeklärt-liberale Abhandlung in österreichischer Gefangenschaft. „Ich mußte stillschweigend mit ansehen, wie man die wenigen wahren Rechte des Menschen durch unechte Zusätze verfälschte, verdrehte, misdeutete, und nach dem jedesmaligen augenblicklichen Interesse ihnen in Zeit von kaum drey Monaten, zwey sich ganz entgegengesetzte Auslegungen andichtete. Mich dauerte das Volk, das so zum blinden Werkzeuge herabgewürdiget wurde“ (Vorrede). Woyda geht vom Naturzustand des Menschen und seinen ursprünglichen Rechten und Freiheiten aus und philosophiert über die beste Staatsverfassung, bürgerliche Gleichheit, Staatslasten und strafende Gesetzgebung bis zur Erörterung der Möglichkeit eines ewigen Friedens. Dessen Chancen beurteilt er am Anfang des gerade begonnenen 19. Jahrhunderts sehr optimistisch, gerade wegen der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen des 18. Jahrhunderts, und entwirft Artikel von Friedensverträgen, eine Art Vorgriff auf den Völkerbund.
Schätzpreis € 200