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W. Schulz und K. Welcker,  Geheime Inquisition, Censur und Kabinetsjustiz im verderblichen Bunde. Karlsruhe 1845.
Los 480
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Schulz, Wilhelm und Karl Welcker
Schulz, Wilhelm und Karl Welcker: Geheime Inquisition, Censur und Kabinetsjustiz im verderblichen Bunde. Schlußverhandlung mit vielen neuen Aktenstücken über den Prozeß Weidig. Karlsruhe: G. Braun 1845. 21 x 13,2 cm. XLII, 482 SS. Ln. m. Rt.

(Bezug teils aufgehellt; wenig Altersspuren).

Stammhammer I 231. Friedlaender 35. - Umfangreiche Darstellung des „Falles Weidig“. Der Pfarrer Ludwig Weidig aus dem hessischen Obergleen war eine der zentralen Figuren unter den hessischen Revolutionären. Weidig war es, der unter größten Gefahren zahlreiche Flugschriften und vor allem den ‚Hessischen Landboten' herstellte und verbreitete. Die Manuskripte, die Georg Büchner schrieb, wurden von Weidig überarbeitet. Er schätzte zwar die klare und hinreißende Sprache Büchners, kannte aber seine Bauern gut genug, um dessen Texte in der Sprache etwas zu mildern und durch Bibelsprüche angereichert erst für die hessischen Bauern wirkungsvoll zu machen. Am 21. April 1835 wurde der Gießener Student Gustav Clemm bei der Verbreitung des ‚Hessischen Landboten' verhaftet. Dessen Geständnis führte auch zur Festsetzung Weidigs. Nach Darmstadt transportiert, wurde er dort von dem Hofgerichtsrat Georgi, den Weidig schon aus früheren Verfahren unliebsam kannte, unter entwürdigenden und brutalen Methoden vernommen und eingekerkert. Das Ende des schikanösen Prozesses erlebte Weidig nicht mehr; jeglicher Rechtsmittel beraubt nahm er sich am 23. Februar 1837 völlig verzweifelt das Leben.
Schätzpreis € 350