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A. G. F. Rebmann, Holland und Frankreich in Briefen geschrieben. 2 Bde.  Paris und Kölln (d. i. Hamburg) 1797-98.
Los 466
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Rebmann, Andreas Georg Friedrich
Rebmann, Andreas Georg Friedrich: Holland und Frankreich, in Briefen geschrieben auf einer Reise von der Niederelbe nach Paris im Jahr 1796 und dem fünften der französischen Republik. 2 Bde. Paris und Kölln (d. i. Hamburg: Villaume 1797-1798). 16,8-18,5 x 10-11,2 cm. 8 Bll., 280 SS., 1 Bl.; 3 Bll., 254 SS. Pp. m. Rs. und Broschur, unbeschnitten.

(Berieben, l. bestoßen und Bezugsdefekte. Bibliotheksstempel auf Titel verso).

Kawa 34.1-2. Weller, FD, S. 170. - Seltene erste Ausgabe. Autobiographische Schilderung seiner Flucht aus Altona im Juni 1796 nach Paris vor dem Zugriff der Mainzer Regierung. Wertvoller Augenzeugenbericht (Abdruck seiner täglichen Notizen!) über die Zustände in Bremen, Amsterdam, Haag, Rotterdam und Paris. Rebmann hatte gehofft, „an der Wiege der Revolution ein zweites Vaterland zu finden“, von wo aus er seinen Kampf gegen das Feudalsystem, den Absolutismus und den Obskurantismus fortsetzen wollte. Er wurde aber in Paris tief enttäuscht von der Unsittlichkeit der Gesellschaft, des Direktoriums und vor allem durch den Kontrast zwischen dem Elend des Volks und dem Reichtum der Emporkömmlinge. So erlebte er, der dort u. a. mit Carl Friedrich Cramer befreundet war, die Errungenschaften der Revolution nur noch als Zerrbild ihrer selbst und seine Begeisterung schlug in Ernüchterung um. In Briefen an seine Freunde und Landsleute berichtete Rebmann von den „Fortschritten der Menschlichen Moralität und Freiheit“ und zeigt ein realistisches „Gemälde des jetzigen Zustandes von Paris“, durchsetzt mit utopischen Visionen einer besseren Zukunft, pikant-amüsanten Geschichten und unterhaltsamen Landschafts- und Städtebeschreibungen.
Schätzpreis € 600
Zuschlag € 500