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P. A. Pfizer. 2 Schriften über Deutschland in 2 Heften. Tübingen und Stuttgart 1832 und 1851.
Los 452
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Pfizer, Paul Achatius
Pfizer, Paul Achatius: 2 Schriften in 2 Heften.
1.) Gedanken über das Ziel und die Aufgabe des Deutschen Liberalismus. Tübingen: Laupp 1832. 12,6 x 20,3 cm. 43 SS. OrBroschur. / 2.) Deutschlands Aussichten im Jahr 1851. Stuttgart: Metzler 1851. 22,5 x 14 cm. 15 SS. Heftstreifen.

(Der erste Band im Außenrand etwas knitterig, Titel am rechten Rand angestaubt. Zweite Broschur fleckig. Leicht eselsohrig, handschriftl. Signaturschildchen Laßbergs auf dem vorderen Umschlag).

(1) Houben, Verbotene Lit. II, 500. Slg. Friedlaender S. 31. - Seltene erste Ausgabe. Klar und präzise erläutert Pfizer, der 1831 als Vertreter Tübingens in die württembergische Abgeordnetenkammer gewählt geworden war und in der vordersten Reihe der liberalen Opposition stand, das Konzept und die Forderungen des deutschen Liberalismus. „Nicht die Völker (sind) um der Fürsten, sondern die Fürsten um der Völker willen vorhanden... Das Wohl eines ganzen Landes oder Volkes (muß) dem Interesse eines Fürsten vorgehen." Fortschritt auf politischem Gebiet sieht er allein durch die Annahme konstitutioneller Prinzipien. „Mit vollen Händen streut er jene Ideen aus, welche immer mehr Gemeingut eines großen Teils der Nation wurden und die jetzt gekommene Erfüllung vorbereiten und möglich machten." (ADB XXV, 672).
(2) NDB XX, 344. - Politische Analyse vor dem Hintergrund des preußisch-österreichischen Dualismus. Pfizer sieht den Rest von deutscher Einheit und Freiheit in diesem Dualismus untergehen, „oder auf den Trümmern deutscher Fürstenstühle (wird) durch den Ingrimm der getäuschten Völker ... die eine und untheilbare Republik errichtet werden." Pfizer (1801-1867) war von 1831 bis 1838 Führer der liberalen Opposition in der württemberg. zweiten Kammer und später einer der bedeutendsten politischen Publizisten Süddeutschlands sowie Mitglied des Stuttgarter Märzministeriums und der Frankfurter Nationalversammlung.

Schätzpreis € 300