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W. Marr, Der Mensch und die Ehe vor dem Richterstuhle der Sittlichkeit. Leipzig 1848.
Los 432
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Marr, Wilhelm
Marr, Wilhelm: Der Mensch und die Ehe vor dem Richterstuhle der Sittlichkeit. Nebst einem Anhange: Zur Charakteristik des deutschen Liberalismus. I. Die Republik Karl Heinzens. II. In eigner Angelegenheit. Leipzig: Wilhelm Jurany 1848. 18 x 11,6 cm. 336 SS. Späteres HLn. m. Rs.

(Berieben. Altersfleckig und teils gering wasserrandig).

Stammhammer I 144. - Seltene radikale Streitschrift gegen „das Institut der heutigen Ehe“ als den „vollendeten Ausdruck des Eigenthumsrechts von Personen über Personen, die heilig gesprochene Leibeigenschaft“ (S. 101). Der junge Wilhelm Marr (1819-1904) wurde durch Kontakte mit Julius Fröbel, August Adolf Follen, Georg Herwegh und anderen politischen Flüchtlingen in der Schweiz erst Kommunist, dann Anarchist und Atheist. 1848 wurde er als extrem Linker in die Hamburger Konstituante gewählt und als Deputierter nach Frankfurt entsandt. Wegen seiner satirischen Zeitschrift ‚Mephistopheles' zu einer Geldstrafe verurteilt, emigrierte er nach Costa Rica, kehrte jedoch bald wieder zurück und publizierte weitere politische Zeitschriften. Im Alter verfasste er auch antisemitische Propaganda.
Schätzpreis € 200