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F. Ch.  Laukhard, Schilderung der jetzigen Reichsarmee, nach ihrer wahren Gestalt. Leipzig 1796.
Los 421
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Laukhard, Friedrich Christian
(Laukhard, Friedrich Christian): Schilderung der jetzigen Reichsarmee, aus ihrer wahren Gestalt. Nebst Winken über Deutschlands künftiges Schicksal. Kölln: Peter Hammer (d.i. Leipzig: Fleischer) 1796. 15,2 x 9,5 cm. Titel, 254 SS. Mod. Pp. m. Rs.

(Gebräunt).

Goed. V, 525, 2. Hayn/Got. IV 45. Walther 265. Jähns 1883. - Seltene erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung des „verkommenen Magisters“. Kritische Beleuchtung der gegen das französische Revolutionsheer aufgestellten Koalitions- oder Reichsarmee, die - wie Laukhard feststellt - „unter allen Heeren in Europa das untauglichste Heer“ sei und daher den „schimpflichen Namen der Reißausarmee“ verdient habe. Laukhard, der selbst den Aufbruch des preußischen Heeres aus Koblenz bis zur Wiedereinnahme von Mainz miterlebt hatte, kritisiert heftig die Art und Weise, wie diese Koalitionsarmee aus Kontingenten der Reichsstände zusammengestellt wurde: teils durch Los - das den Reichen immer die Chance gab sich freizukaufen -, durch Werbung oder durch Öffnung der Zuchthäuser. Jähns zählt Laukhards Darstellung zu dem „Lehrreichsten und Gescheitesten, (das) über den ersten Feldzug der Coalition zu finden“ sei. „Der vornehmen Darstellung, welche Goethe von dem Feldzuge in der Champagne gegeben, dient Laukhards plebejischer, aber nicht minder wahrheitsgemäßer Bericht, der allerdings eher aus der Froschmaus- als aus der Vogelperspektive angefaßt ist, zur Bestätigung und Ergänzung“. Laukhards Perspektive ist verständlich, denn er hatte kurze Zeit selbst in der Reichsarmee „in ganz untergeordneter Stellung“ beim Infanterie-Regiment von Thadden gedient.
Schätzpreis € 250
Zuschlag € 220