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J.-B. Audebert, Histoire naturelle des singes et des makis. Paris, an VIII (1799-1800). J.-B. Audebert, Histoire naturelle des singes et des makis. Paris, an VIII (1799-1800). J.-B. Audebert, Histoire naturelle des singes et des makis. Paris, an VIII (1799-1800).
Los 121
Kategorie Naturwissenschaften Technik Medizin
Autor Audebert, Jean-Baptiste
Audebert, Jean-Baptiste: Histoire naturelle des singes et des makis. Paris: Desrays, An VIII (1799 -1800). 54 x 35 cm. Mit 63 Kupfertafeln, davon 61 in Farbstich, teils ergänzt mit Handkolorit von Audebert. (10 Lieferungen in 1 Bd.) 90 Bll. Koll.: 2 Bll., iij, 1 nn. S.; 24, 4, 4; 10, 4; 8; 10, 24; 14, 8; 10, 8; 44 SS. Druck auf Velin; unbeschnittenes Exemplar. Zeitgenöss. rotes HLdr. mit Rt. und Rv.

(Einband stärker berieben. Drei Textblätter mit alt repar. Einriss, davon einer länger; wenige Textbll. mit kl. Einriss im unbeschnittenen Rand. Teilw. leicht bis mäßig stockfleckig. Wenige schwache Fingerspuren).

Nissen ZBI 156. Brunet I, 550. Wood, S. 206. BM Natural History I, S. 71. - Das einzige originäre Werk des Malers und Naturforschers Jean-Baptiste Audebert (1759-1800). Audebert studierte Malerei und Zeichnen in Paris und machte sich zunächst als Miniaturmaler einen Namen. Sein Interesse als naturwissenschaftlicher Maler und Naturforscher wurde geweckt durch sein Engagement als Miniaturist für die Sammlung des Entomologen Gigot d'Orex. Dieser ermöglichte ihm auch Studienreisen in die Niederlande und nach England. Wohl in England lernte Audebert das neu entwickelte Verfahren des Farbstiches von einer Platte kennen. Dieses verwendete er als erster in Frankreich für sein luxuriös ausgestattetes Werk über die Affen, in dem er zugleich als Textautor, Zeichner und Stecher auftritt. Die bisher beim Farbstich üblichen Aquarellfarben ersetzte Audebert in einem von ihm neu entwickelten Verfahren durch Ölfarben und kam so zu einer bis dahin unerreichten Farbwirkung.
Mit dem Ende der französischen Revolution beobachten wir in Frankreich ein verstärktes Interesse an Fragen der Evolutionstheorie und der Naturgeschichte. Eine Grundlage dafür bot die seit 1749 erscheinende monumentale Histoire naturelle des George-Louis Leclerc de Buffon. Das 1793 gegründete Pariser Muséum national d'histoire naturelle sammelte die namhaftesten Naturforscher Frankreichs als Mitglieder und war maßgeblich an der Förderung der naturgeschichtlichen Forschung beteiligt. Diesem Institut war die Ménagerie im Jardin des plantes, der heute älteste Zoo in Paris, angegliedert. In diesem Umkreis entstand im Jahr 1799 Audeberts erste umfassende illustrierte Monographie über die Affen, eine Spezies, die sich seinerzeit besonderer Beliebtheit erfreute, aber bisher noch nicht in ihrer Gesamtheit taxonomisch und bildlich erfasst war.
Der Großteil der Illustrationsvorbilder Audeberts, die der Künstler mit äußerster Detailtreue darzustellen vermochte, stammt aus dem Pariser Muséum bzw. aus der Ménagerie. - Audebert teilt die beschriebenen Primaten taxonomisch in sechs Familien ein, die er wiederum in die eigentlichen Affen (Singes), Makis (Lemuren und Loriartige) und Fluggleiter (Galéopitheques) unterteilt.
Die Rezension des lieferungsweise an Subskribenten herausgegebenen Werks erschien in den Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachsen am 2. Dez. 1799 und am 24. Mai 1800. Danach sind die ersten 6 Lieferungen von 1797-1799, die übrigen 4 im Frühjahr 1800 ausgeliefert worden. Das Subskribentenverzeichnis listet 139 Exemplare auf.

Schätzpreis € 10.000
Zuschlag € 6.100