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wie die in die Heimat geschickten Berichte der jesui-

tischen Missionare in China. Der große Wert von Du

Haldes China-Beschreibung liegt in der Fülle von

interessanten Details, die dem Leser in Europa einen

Eindruck von der Größe des Chinesischen Reichs

und den Errungenschaften des Volkes in Literatur,

Wissenschaft, Philosophie und Kunst verschafften

(vgl. Löwendahl).

Der erste Band des Werkes ist der Geographie und

Reisen gewidmet, der zweite Band beschäftigt sich

mit Handwerk, Künsten, Sprache, Finanzwesen

und kaiserlichen Ordonnanzen; der dritte Band

beschreibt u.a. die Religionen des Daoismus, Bud-

dhismus, die Ausbreitung des Christentums in China

und die chinesische Medizin; der vierte Band enthält

Reisebeschreibungen, u.a. von Verbiest, Gerbillon,

Golovin, Régis, Bering. – Die in Du Haldes Werk

enthaltenen Karten basieren auf dem chinesischen

xylographischen Atlas, für den verschiedene jesui-

tische Geographen im Auftrag des Kaisers ab 1708

innerhalb eines Jahrzehnts Karten von bis dahin un-

erreichter Präzision schufen. Der franzöische Kar-

tenmacher J.-B. Bourgignon d’Anville gab diese Kar-

ten, gestochen von Delahaye, Baillieul, Parmentier

u.a., für Du Halde heraus.

10.000,–

3 Du Halde, Jean-Baptiste:

Description geographique,

historique, chronologique, politique, et physique de

l’Empire de la Chine et de la Tartarie chinoise ...

4 Bde. Paris: P. G. Lemercier 1735. 43 x 28 cm. Die

Titel in Rot und Schwarz; mit 4 gest. Titelvignetten,

5 gest. Kopfvignetten, 5 gest. Initialen, 43 Kupfer-

karten (42 doppelblattgr. od. gefaltet), 7 gest. Tafeln

mit Stadtplänen und 15 (10 doppelblattgr.) Tafeln.

(I:) 2 Bll., VIII, LII, IV, 592 SS. / (II:) 2 Bll., IV, 725

SS. / (III:) 2 Bll., IV, 564 SS., 2 Bll. / (IV:) 2 Bll., II,

520 SS. Marmor. Ldr. mit 2 Rs., floraler Rv. verg. De-

ckelbordüre und verg. Stehkantenfileten.

Einbände leicht berieben; der des ersten Bandes stärker berie-

ben und fleckig, die Rückengelenke angerissen. Die Vorsätze,

Vortitel und Titel außen leicht bis mäßig wasserrandig oder

etwas gebräunt. Sonst leicht, stellenw. mäßig gebräunt; an

einigen Stellen Rotschnitt etwas in den Buchblock einge-

laufen. Eine Tafel mit repar. Randeinriss; wenige weitere Falt-

tafeln mit Einrissen im Falz.

Cordier, Bibl. sinica I, Sp. 45-48. Löwendahl I, 394.

De Backer/Sommervogel IV, Sp. 35f. – Erste Ausga-

be der „Bible of European sinophilia“ (Löwendahl).

Wesentliche Grundlagen des monumentalen Werks

boten dem Autor die Arbeiten des jesuitischen Or-

densbruders Martino Martini (Sinicae historiae, 1696)

und Louis Le Comte (Nouveaux mémoires, 1696) so-

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